Interview mit dem Ruderverein

Rudern ist beliebt in Lüdinghausen. 170 Mitglieder kommen regelmäßig an die Alte Fahrt und den Dortmund-Ems-Kanal, um über das Wasser zu gleiten. Weltklasse-Ruderer hat der Verein dabei  hervorgebracht. Philipp Stüer wurde mit dem Achter 2006 sogar Weltmeister. Das Stadtleben sprach mit dem Vorsitzenden Christoph Marxen über Rudern, Natur und Gemeinschaft.



Herr Marxen, was macht den Rudersport für Sie aus?

 

„Man ist draußen in der Natur. Das ist schon toll, wenn man auf dem Dortmund-Ems-Kanal Richtung Olfen rudert. Alles ist grün. Man sieht die Landschaft aus einer ganz anderen Perspektive. Außerdem ist Rudern ein sehr ästhetischer Sport. Das Boot gleitet über das Wasser, man selbst auf dem Rollsitz vor und zurück und dann ist da noch das Ruderblatt, das an einem immer wieder vorbeizieht und ins Wasser abtaucht.“

 

 

 

Könnte ich auch untrainiert mit dem Rudern beginnen?

 

„Ja, das ist kein Problem. Kraft und Ausdauer kommen ganz von allein. Am Anfang fährt man auch nicht so lange Strecken. Das Wichtigste ist die Koordination. Man sitzt im Ruderboot auf einem Rollsitz, muss in einem komplexen Ablauf Beine, Oberköper und Arme bewegen. Das kann jeder lernen.“

 

 

 

Ist Rudern bei Ihnen im Verein Leistungssport oder Sport für jedermann?

 

„Beides. Bei uns gibt es seit 2006 im Jugendbereich eine Leistungsgruppe. Man kann das ganze Jahr über Regatten fahren. Ansonsten rudern aber viele Mitglieder, weil sie einfach Spaß daran haben. Rudern ist ein Kraft-Ausdauer-Sport, der das ganze Skelettsystem und das Herz-Kreislauf-System beansprucht. Es ist ein gesunder und sehr verletzungsarmer Sport.“

 

 

 

Rudert man allein oder im Team?

 

„Ich schnappe mir manchmal den Einer und fahre für mich allein. Da kann ich hervorragend abschalten. Rudern ist aber auch ein toller Teamsport. Es ist super, wenn man im Vierer oder gar Achter sitzt, alle gleichzeitig die Skulls bzw. Riemen ins Wasser tauchen und das Boot einfach läuft“.

 

 

 

Ihr Verein hat schon richtig gute Ruderer hervorgebracht…

 

„Im Moment ist Lena Sarassa top. Nach ihrem ersten internationalen Erfolg letztes Jahr, strebt sie nun die Teilnahme an den U19-Europa- und Weltmeisterschaften an. 2006 wurde Philipp Stüer sogar Weltmeister mit dem Achter. Er war mit genau dieser Mannschaft übrigens im letzten Herbst zu Gast bei uns. Das ist schon beeindruckend, wie synchron und vor allem wie schnell da gerudert wird. Da denkt man, eine Dampflock ist im Wasser unterwegs.“

 

 

 

Was macht man im Winter?

 

„Da kann man aufs Ergometer oder die Fitnessgeräte nutzen. Wir können die Ergometer auch zusammenschließen, sodass man ein Rennen gegeneinander fahren kann. Aber so lange es die Witterung zulässt und der Kanal nicht zugefroren ist, kann auch gerudert werden.“

 

 

 

Können alle die jetzt neugierig geworden sind, einfach mal bei Ihnen vorbeischauen?

 

„Wir freuen uns immer über neue Mitglieder. Und bei uns wird das Vereinsleben großgeschrieben. Erst rudern, dann noch gemütlich zusammensitzen. Die Vereinsarbeit läuft bei uns auch komplett ehrenamtlich.“

 

 

 

 

Wer Lust auf Rudern bekommen hat, der kann an den ersten drei Donnerstagen im Mai jeweils ab 18 Uhr an einem Erwachsenen-Schnupperkurs teilnehmen. Wer gesund ist und schwimmen kann, ist herzlich willkommen. Mitzubringen: Sport- und Wechselkleidung, Sportschuhe und Duschsachen. Teilnahmegebühr: 30 Euro. Telefonische Anmeldung bei Christoph Marxen: 0172/8584249