Timo Siepe ist „Fan der klassischen Küche“
Mutter Siepe – ein Haus mit langer Tradition: Restaurant, Hotel, eigene Schafzucht
Frisch, saisonal und regional – so kann man die Küche von Timo Siepe beschreiben. Bevor er 2002 wieder in die Heimat kam und mit der Arbeit im familieneigenen Restaurant angefangen hat, war er viel herumgekommen in der Kochwelt.
Er hat Nouvelle Cuisine gelernt, machte Station in Finnland und in der Schweiz. „Wir haben Spaß an der Frische! Bei uns wird alles frisch zubereitet, vom Fleisch über das Gemüse bis hin zur Sauce. Auch die Eisbeinsülze machen wir nach dem Rezept meiner Grosmutter selbst“, sagt Timo Siepe, der gemeinsam mit seiner Frau Christine das Haus führt. „Das ist das, was unsere Küche ausmacht. Und was ich aus meinen Lehrjahren mitgenommen habe.“
Lammspezialitäten – ganz frisch
„Wir sind Fans der klassischen Küche“, sagen Timo und Christine Siepe. „Und die passt auch in unser Haus.“ Dabei kommen die Lammspezialitäten überwiegend aus der eigenen Schafzucht. In den 70er Jahren war Timo Siepes Vater mit der Schafzucht gestartet, heute hält die Familie Siepe um die 50 Schafe, die bei verschiedenen Bauern und auf städtischen Wiesen grasen. Man sieht die Tiere sogar manchmal in der Stadtlandschaft zwischen den Burgen. „Im Winter holen wir die Tiere zum Lammen nach Hause. Im April gehen sie dann wieder auf die Sommerweiden“, erzählt der Küchenchef.
Aus der Region
Das Küchenteam von Mutter Siepe setzt auf Produkte aus der Region: Kürbisse aus Emkum, Gemüse von Nachbar Elmar Sebbel, sowie Spargel vom Forstmannshof oder Schnäpse aus der Brennerei Böcker. Und was er hier nicht bekommt, kauft er auf dem Großmarkt in Münster. „Hier weiß man schon genau, was wir möchten.“
Koch aus Leidenschaft
Was er am liebsten kocht? „Jeden Tag alles“, sagt Timo Siepe. „Ich gehe jeden Tag mit Freude zur Arbeit.“ Und diese Freude gibt er weiter. An seine Mitarbeiter – Koch Thomas Günter ist seit 30 Jahren im Betrieb-, an seine Azubis. Und an seine eigenen Kinder. Tochter Alicia möchte in die Fußstapfen des Vaters treten und macht gerade eine Ausbildung zur Köchin. Besonders glücklich bin ich über die vielen Mitarbeiter, die den guten Ablauf überhaupt möglich machen. An dieser Stelle möchte ich ein ganz großes Dankeschön aussprechen.
Seit 1840
„Mutter Siepe“ blickt auf eine lange Tradition zurück. Die Geschichte des Hauses beginnt im Jahr 1840. Unter dem Namen "Heideblümchen" wurde das von August Siepe nach traditioneller Art gebraute Altbier an die umliegenden Bauern verkauft. Jeweils sonntags nach der Kirche holten sie sich das Bier für die ganze Woche ab. Einige alte Bartkrüge stehen noch heute auf dem alten Kaminsims.In der zweiten Generation, unter Caspar Siepe, erhielt das Haus seinen eigentlichen Namen. "Mutter Siepe" wurde Caspars Ehefrau, Änne Schulte Witte und mit ihr auch das Gasthaus genannt.
Heute noch findet man viele Relikte aus vergangenen Zeiten in der Gastwirtschaft: Eine Säule aus der alten Kirche, der einzige männliche Ammonit, welcher in Europa gefunden worden ist.
Über der Tür steht: Drink und iätt – Iärger vergiätt. Heißt: Trink und iss – Ärger vergiss. „Genauso leben wir es“, sagt Timo Siepe. Nadine Wenge
Wintermenü (4 Gänge; 31,80 Euro)
Emkumer Kürbissuppe mit Croutons
Kleiner Salatteller mit hausgemachtem French-Dressing
Lammrücken auf Weißwein-Risotto an Balsamico-Jus, dazu Gemüse
Zimteis mit Böckers Pflaumenlikör