„In Lüdinghausen zu leben und mitzugestalten, ist wundervoll“
Stadtmensch: Marco Hoffmann
Marco Hoffmann ist Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, Feuerwehrmann, Elternvertreter am Cani, sachkundiger Bürger, Reserveoffizier der Bundeswehr und noch vieles mehr
Der Tag hat doch nur 24 Stunden - wie schafft man das alles? Diese Frage stellt sich unwillkürlich, wenn Marco Hoffmann erzählt, wie und wo er sich überall engagiert. Der Lüdinghauser arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Dortmund, er ist einer der leitenden Notärzte im Kreis Coesfeld, Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Lüdinghausen, Vorsitzender des Fördervereins Initiativkreis St. Marienhospital, Reserveoffizier der Bundeswehr, Elternvertreter am Gymnasium Canisianum, sachkundiger Bürger im Ausschuss für Bildung und Kultur der Stadt Lüdinghausen, Mitglied im historischen Stammtisch „Gesellschaft Reichstag Lüdinghausen von 1892“ und organisiert bei der Waldschule Cappenberg auch noch Walderlebnisse für Kinder.
„Hier in Lüdinghausen lohnt es sich einfach sich zu engagieren“, sagt der 52-Jährige. „Weil man etwas bewegen kann. Weil hier so tolle Menschen leben, die Gutes bewegen wollen und keine Probleme
suchen (?). Ich habe mittlerweile so ein großes Netzwerk und da ist es einfach, etwas auf die Beine zu stellen. Es ist gibt den Spruch: Machen ist wie wollen, nur krasser. Und genauso ist
es.“
An seinem Gürtel trägt Marco Hoffmann zwei Pieper, einen als leitender Notarzt des Kreises Coesfeld und einen als Feuerwehrmann in Lüdinghausen. „Der erste hat natürlich Vorrang“, erzählt Hoffmann und ergänzt mit einem Augenzwinkern, warum er Feuerwehrmann wurde: Der Verlockung „rote Feuerwehrautos zu fahren“ habe er nicht widerstehen können. Die Arbeit in der Feuerwehr mache enorm viel Spaß, die Kameradschaft sei großartig und das Vertrauen, das man seinem „Buddy“ im Atemschutzeinsatz entgegenbringe, einzigartig. „Man muss als Feuerwehrmann flexibel sein und ruhig bleiben, um Menschenleben zu retten. Jeder bringt dabei seine Expertise ein. Das ist eine tolle Abwechslung zum routinierten Berufsalltag.“
Liebe zur Medizin
Schon früh entdeckte Marco Hoffmann seine Liebe zur Medizin. Bereits in der vierten Klasse habe er Pflaster geklebt, in der 9. Klasse machte er eine Erste Hilfe-Ausbildung und als Abiturient war er bereits Rettungssanitäter. „Und dann bin ich den Beruf langsam hineingewachsen.“ Ist die Arbeit als Notfallmediziner nicht sehr belastend? „Es gibt natürlich traurige Momente“, erzählt der Mediziner. „Aber für mich steht das Helfen im Vordergrund. Und ich nehme die Erlebnisse nicht mit nach Hause.“
Der 52-Jährige gibt sein Wissen gerne weiter: In seiner Funktion als Schulpflegschaftsvorsitzender führte er in der Ostwallschule bereits vor Jahren eine Schulung in erster Hilfe ein. Im letzten Jahr organisierte er den Tag der Wiederbelebung und beobachtete mit großer Freude, mit wieviel Leidenschaft die eingeladenen Viertklässler bei der Sache waren. „Und da hat man wieder gesehen, wie toll hier ehrenamtliche Zusammenarbeit funktioniert. Der DRK-Ortsverein hatte seine Unterstützung sofort zugesagt.“
Vom Zivi zum Reserveoffizier
Als er seinen Jagdschein machte, kam Marco Hoffmann mit dem Schießen in Berührung und in einer Fachzeitschrift las er dann, dass die Bundeswehr Ärzte suchte. „Obwohl ich als junger Mann Zivildienst gemacht habe, interessiere ich mich für die taktische Einsatzmedizin: Wie versorgt man jemanden in kritischen Situationen, beispielsweise, wenn jemand angeschossen ist?“ Er ließ sich als Reserveoffizier für die Bundeswehr rekrutieren, ist seither als Oberfeldarzt d. R. beim Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst in Leer beordert und übt mehrmals im Jahr mit den Kameraden und kann hier auch seine Erfahrungen als Hubschrauberarzt weitergeben.
Als Jäger hält sich der 52-Jährige gerne in Wald und Flur auf und hatte auch hier den Gedanken, seine Naturerfahrungen weiterzugeben. Er gründete mit vier Freunden ein „Bushcraft-Team“, als Übungsleiter kooperieren sie mit der Waldschule Cappenberg. Ihr Ziel sei es, Kindern und Jugendlichen zu zeigen, welch großartige Welt es zu entdecken gebe. Schnitzen, Feuer machen ohne Feuerzeug, mit den Händen arbeiten, die Natur spüren – „die Kinder finden es großartig“, so Hoffmann.
Großes Glück, ein Krankenhaus am Ort zu haben
Wichtig ist ihm hier in Lüdinghausen auch das St. Marien Hospital. Nicht nur, weil er dort selbst tätig war, sondern weil es ein großes Glück sei, am Wohnort, bzw. in der Region ein Krankenhaus aufsuchen zu können, bzw. als Notarzt Patienten dorthin bringen zu können. „Ich freue mich, als Vorsitzender des Fördervereins einen Beitrag zur Unterstützung des Krankenhauses leisten zu können. Wir beteiligen uns zum Beispiel finanziell und praktisch an der von der Mitarbeitervertretung organisierten Ferienbetreuung der Kinder von Mitarbeitern.“ „Ein tolle Sache“, so Marco Hoffmann und ruft alle Lüdinghauser auf, mit einem kleinen Beitrag Mitglied im Förderverein des St. Marien Hospitals (Initiativkreis) zu werden.
Elternvertreter am Cani, sachkundiger Bürger, Mitglied im Reichstag: Es gäbe noch viel mehr über Marco Hoffmann zu erzählen. Eins kam man sicher sagen: Ein herausragendes Engagement für Lüdinghausen und seine Bürger. Nadine Wenge