Mobil mit der Rikscha
Ehrenamtliche Fahrer bieten Senioren- und Kulturfahren sowie einen Gesundheitsshuttle an
Wer die Rikschas schon einmal in der Stadt gesehen hat, der schaut in lauter fröhliche Gesichter. Die Gäste, die sich kutschieren lassen, haben gute Laune. Und die Fahrer ebenso. „Es macht einfach unheimlich viel Spaß, sich den Fahrtwind, um die Nase wehen zu lassen und den Menschen etwas Gutes zu tun“, sagt Amandus Petrausch, der das Burgen-Rikscha-Projekt bei der Stiftung „Bürger für Bürger e.V. initiiert hat.
„Und es ist schön zu sehen, dass bewegungseingeschränkte Menschen wieder mobil werden“, ergänzt Ingeborg Stange. Die beiden sind zwei von insgesamt 25 Fahrern, die die beiden Rikschas ehrenamtlich durch das Stadtgebiet fahren. „Mit Fahrtwind die Heimat genießen“ lautet das Motto des „Burgen-Rikscha-Projekts“.
Vor zwei Jahren waren sie zum ersten Mal mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit gegangen und fanden mit der Familienbildungsstätte und der Kirchengemeinde St. Felizitas gleich zwei Partner, die das Projekt unterstützen. Zwei E-Rikschas wurden angeschafft: In der „Chat“ können die Gäste gemütlich auf der Bank nebeneinandersitzen. Die „Velo Plus“ ist vor allem den Menschen mit Rollstuhl vorbehalten.
„Da wir so tolle Unterstützung haben, konnten wir zwei Rikschas der holländischen Firma VanRaam anschaffen – dem Mercedes unter den Rikschas“, erzählen die Rikschafahrer. 320 Kilogramm können die Rikschas transportieren, sie sind bequem und gut gepolstert.
Ehrenamtlich und kostenlos
In Kooperation mit dem Clara Stift, dem Ludgerus- und Antonius-Haus bieten die Ehrenamtlichen Seniorenfahrten an. Auch Kulturfahrten stehen auf dem Programm. „Dann fahren wir durch die münsterländischen Parklandschaften die Burgen an und erzählen unseren Fahrgästen auch ein bisschen über Lüdinghausen und seiner Geschichte“, so die Ehrenamtlichen. Montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr gibt es außerdem den Gesundheitsshuttle, in der Zeit fahren sie bewegungseingeschränkte Menschen zum Arzt, zum Physiotherapeuten oder zur Apotheke. Alles kostenlos.
„Wer sich reinsetzt, wird gefahren“, sagt Amandus Petrausch. „Bei uns muss keiner nachweisen, dass er nicht gut zu Fuß ist. Wir freuen uns über alle Gäste, die eine Rikscha Fahrten genießen möchten.“ Kürzlich habe er eine Frauengruppe aus Aachen gefahren, die zu Besuch in Lüdinghausen war. Eine Dame hatte sich den Fuß verstaucht. „Aber die anderen vier hatten ebenso viel Spaß bei der Rundfahrt durch die Stadt.“ Auch Hochzeitsfahrten und Fahrten in die Umgebung, z.B. zum Schloss Nordkirchen, sind möglich. Die Sitzbank Rikscha nennt der Hersteller „CHAT“ das kommt aus dem englischem „Quasseln oder Plaudern“ den Namen hat die Rikscha wirklich verdient.
Der Terminkalender ist übrigens pickepackevoll. Daher sammeln die Fahrer bereits für eine dritte Rikscha, eine Sitzbank-Rikscha wird noch gebraucht. Nadine Wenge
Rikscha buchen
Wer Rikscha fahren möchte, kann online einen Termin buchen: www.buerger-fuer-buerger-lh.de. Und dann das rote Feld „Hier Rikscha buchen“.
Wer den Gesundheitsshuttle in Anspruch nehmen möchte, wählt die Telefonnummer: 02591/70500.
Radtour mit dem Heimatverein
Am Samstag, 20. August, planen die Rikschafahrer und der Heimatverein eine gemeinsame Radtour. „Dabei möchten wir die bäuerliche Landkultur ins Visier nehmen und zum Beispiel die Mäusescheune oder den Hof Grube besuchen“, so Klaus Muhle vom Heimatverein. Drei bis vier Ziele sollen bei der ca. 2,5-stündigen Tour, die auch für Familien mit kleineren Kindern gedacht ist, angefahren werden, inkl. Erklärungen und Verpflegung unterwegs. Los geht es um 14 Uhr an der Sakristei der Felizitaskirche. Anmeldungen bei Klaus Muhle: Tel. 0157/71322451 oder per Mail an: klaus@muhle.co