Breitbandausbau in Lüdinghausen

Was ist Breitband?

Der Begriff Breitband ist weder geschützt, noch wird er international einheitlich verwendet

 

•Verbindungen mit Übertragungsgeschwindigkeiten, die deutlich über jenen von ISDN hinausgehen und somit mindestens 256kbit/s im Download betragen.

•Eingebürgert hat sich, ab einer Übertragungsrate von mind. 1Mbit/s von Breitband zu sprechen



Breitbandtechniken


Fibre to the home

4 sec - Download von 100MB bei 200MBit/s*

Glasfaser bis in die Wohnung - Mit dieser NGA-Technologie bezeichnet man das Verlegen von Lichtwellenleitern bis in die Wohnung des Anschlussinhabers. Dort kann das Signal wahlweise über Lichtwellenleiter weitergeführt oder nach Signalumwandlung als elektrisches Signal bis zum Endgerät weitergeleitet werden. Mit FTTH sind symmetrische Datenraten von bis über 1 Gbit/s technisch möglich. FTTH wird insbesondere in Mehrfamilienhäusern und in der Wohnungswirtschaft eingesetzt. Im Bereich der Einfamilienhäuser sind FTTH und FTTB identisch.


Merkmale

•Übertragung über Glasfaserleitungen (Lichtwellenleiter).

•Daten werden als Lichtsignale codiert.

•Datenübertragung erfolgt ab ONT (Optical Network Termination) über Kupferkabel oder WLAN.

Vorteile

  • Erzielt höchste Bandbreite aller Übertragungs-Verfahren
  • Große Datenmengen können schnell über sehr weite Distanzen übertragen werden
  • Unempfindlich und weitestgehend abhörsicher
  • Einsatz in explosionsgefährdeten oder unwirtlichen Umgebungen möglich, da Erdung, Potentialausgleich, Abschirmung und Überspannungsschutz entfallen

Nachteile

  • Installationsarbeiten im Gebäudeinneren und in den Wohnungen der Bewohner notwendig
  • Hohe Baukosten bei einer direkten Anbindung
  • Teuerstes FTTX-Anschlussverfahren
  • Relativ anfällig für mechanische Belastungen (z.B. Verlegung im 90° Winkel unmöglich)
  • Aufwendige Konfektionierung erforderlich (Spleißen)
  • Öffentliche Zuwendungen oder Förderprogramme für die Verlegung von Inhaus-Netzen (Netzebene 4) sind nicht möglich


Fibre to the building

4 sec - Download von 100MB bei 200MBit/s*

Glasfaser bis in das Gebäude / in den Keller - Bei dieser NGA-Technologie werden die Lichtleiter bis in das Gebäude bzw. bis in den Hauskeller verlegt. Durch moderne Verlegetechniken können die Lichtwellenleiter alternativ über vorhandene Gas- bzw. Wasser-Anschlüsse ins Haus verlegt werden. Mit FTTB sind symmetrische Datenraten von bis zu 200 Mbit/s möglich, eine Erweiterung bis auf über 1 Gbit/s ist technisch möglich.


Merkmale

•Übertragung über Glasfaserleitungen (Lichtwellenleiter)

•Daten werden als Lichtsignale codiert

•Datenübertragung erfolgt ab Indoor-DSLAM über Kupferkabel

 

Vorteile

  • Entsprechend der Vorteile für FTTH
  • Geringere Investitionskosten als bei FTTH, da Verlegung in Gebäude entfällt

Nachteile

  • Installationsarbeiten im Gebäude notwendig
  • Relativ hohe Baukosten
  • Relativ anfällig für mechanische Belastungen (z.B. Verlegung im 90° Winkel unmöglich
  • Aufwendige Konfektionierung erforderlich (Spleißen)


FTTC - Fibre To The Curb / FTTN - Fibre To The Node

16 sec - Download von 100MB bei 52MBit/s*

Glasfaser bis zum Bordstein/Glasfaser bis zur Nachbarschaft -

Bei FTTC- und FTTN-Anschlusstechniken wird das Glasfaserkabel von der Ortsvermittlungsstelle bis zum Kabelverzweiger in der Nähe der Teilnehmer geführt. Hier wird das optische Signal in ein elektrisches Signal transformiert. Die Zuführung zum Teilnehmer erfolgt über die herkömmliche Kupferdoppelader, die allerdings bei steigender Geschwindigkeit zunehmende Signaldämpfung aufweist, so dass die Reichweite für eine schnelle Übertragung begrenzt (ca. 500-800 m ab Kabelverzweiger) wird.


Merkmale

•Übertragung über Glasfaserleitungen (Lichtwellenleiter) bis zum Bordstein

•Daten als Lichtsignale codiert

•Datenübertragung ab Kabelverzweiger / Outdoor-DSLAM über Kupferkabel

Vorteile

  • Vorhandene Infrastruktur im teilnehmernahen Bereich (Telefonleitung vom „grauen Kasten“ zum Kunden) wird weiter genutzt, was Investitionen verringert
  • Hohe Bandbreite bei größerer Anzahl Teilnehmer
  • Niedrigere Verlegekosten im Vergleich zu FTTB/FTTH
  • Große Datenmengen können schnell über sehr weite Distanzen bis zum Outdoor-DSLAM übertragen werden

Nachteile

  • Kupferleitung bis zum Endkunden bleibt und limitiert auch zukünftig die Bandbreite
  • Nur kurze Distanzen vom Outdoor-DSLAM zum Kunden überbrückbar
  • Relativ hohe Anzahl von Standorten mit aktiver Technik notwendig, wodurch Betriebskosten (u.a. Energie und Wartung) entstehen
  • Bandbreitenpotential nahezu ausgeschöpft. Übertragungsraten über 50 Mbit/s nur mit aufwendigen technischen Maßnahmen (z.B. Vectoring) realisierbar


xDSL - Beispielhaft Geschwindigkeit bei DSL 6000

2 min 13 sec - Download von 100MB bei 6MBit/s*

Allgemeine Bezeichnung für alle DSL-Varianten

Unter dem Begriff xDSL werden alle DSL-Varianten verstanden, die das Kupferanschlussnetz breitbandig nutzen. Das x steht als Platzhalter für die jeweiligen Buchstaben, welche die Anschlusstechnik näher bezeichnen. Dabei erfolgt die Übertragung der Daten vollständig via Kupferkabel.


Merkmale

•Physikalisches Medium: Kupfer-Doppeladern

•Versorgung entweder direkt vom Hauptverteiler oder über zwischengeschaltete Kabelverzweiger

•Maximale Leitungslänge: < 5 km

Vorteile

  • Aufgrund der Kompatibilität zur kupferbasierten Ortsnetz-Infrastruktur können bestehende Telefonleitungen genutzt werden
  • Vergleichsweise geringe Investitionskosten erforderlich

Nachteile

  • Abnahme der erreichbaren Übertragungsrate mit steigender Entfernung zwischen dem Hauptverteiler und dem Teilnehmer
  • Verzerrungen, Resonanzeffekte, Fremdeinstrahlungen sowie Nebensprecheffekte (Crosstalk) können auftreten
  • Lange Leitungswege zum Teilnehmeranschluss reduzieren die verfügbare Bandbreite
  • In dünn besiedelten Gebieten aufgrund niedriger Anschlusszahlen pro Kabelverzweiger kaum wirtschaftlich zu betreiben


Vectoring als Weiterentwicklung von VDSL

Beispielhaft Geschwindigkeit bei 100Mbit/s

8 sec - Download von 100MB bei 100MBit/s*

Allgemeine Bezeichnung für die DSL-Variante Vectoring

Unter dem Begriff Vectoring wird eine Variante von VDSL verstanden, die eine höhere Geschwindigkeit durch eine effiziente Störsignalunterdrückung ermöglicht. Dies ist nur wirksam, wenn ein Betreiber alle Leitungen an einem Kabelverzweiger kontrolliert. Eine Kollokation/Anordnung mit anderen Anbietern, wie im Falle der anderen DSL-Technologien ist nicht möglich. Wegen des fehlenden offenen Netzzugangs („Open Access“) wird Vectoring erst förderfähig, wenn eine Vorprodukt (VULA – Virtual User Line Access) zertifiziert wird. Auch bei Vectoring erfolgt die Übertragung der Daten vom Kabelverzweiger bis zum Hausanschluss vollständig via Kupferkabel.


Merkmale

•Übertragung über Glasfaserleitungen (Lichtwellenleiter) bis zum Bordstein

•Daten als Lichtsignale codiert

•Datenübertragung ab Kabelverzweiger / Outdoor-DSLAM über Kupferkabel

•Spezielle Signalunterdrückung zur Erhöhung der Geschwindigkeit

•Nur ein Netzbetreiber an einem Kabelverzweiger möglich

Vorteile

  • Vorhandene Infrastruktur im teilnehmernahen Bereich (Telefonleitung vom „grauen Kasten“ zum Kunden) wird weiter genutzt, was Investitionen verringert
  • Hohe Bandbreite bei größerer Anzahl Teilnehmer
  • Niedrigere Verlegekosten im Vergleich zu FTTB / FTTH
  • Große Datenmengen können schnell über sehr weite Distanzen bis zum Outdoor-DSLAM übertragen werden

Nachteile

  • Kupferleitung bis zum Endkunden bleibt und limitiert durch Dämpfung die Bandbreite
  • Vectoring-Effekt nur bis ca. 600 m hinter dem DSLAM
  • In der Regel im Vergleich zu VDSL zusätzliche Standorte mit aktiver Technik zur Sicherstellung der Versorgung erforderlich bei gleichzeitig sinkender Zahl von Anschlüsse je DSLAM
  • In dünn besiedelten Gebieten können die Betriebskosten der DSLAMs die erzielbaren Mehrumsätze übersteigen


TV - Kabelnetze

2 sec - Download von 100MB bei maximal 400 MBit/s*

Breitband via TV-Kabelnetze

Auch mit TV-Kabelnetzen sind heute schon hohe Datenraten bis zu maximal 400 Mbit/s im Downstream und 20 Mbit/s im Upstream möglich. Dabei wird das Breitbandinternet dem Teilnehmer über das Koaxialkabel der bestehenden TV-Kabelnetze bereitgestellt. Anders als bei der Kupferdoppelader ist die Signaldämpfung im Koaxialkabel wesentlich geringer und erlaubt längere Übertragungswege. Kabelnetze bestehen bereits heute zu einem erheblichen Teil aus Glasfaser-Strecken, die bis zu den Verstärkerpunkten vorangetrieben werden. Zukünftig werden die Kabelnetze in Neubaugebieten mit durchgehenden Glasfaser-Leitungen errichtet anstatt der bisherigen Koaxialkabel.


Merkmale

•Physikalisches Medium: Koaxialkabel

•Glasfaseranbindung vom Backbone bis zu den lokalen Verstärkerpunkten

•Neue Kabelnetze werden eher in Glasfaser-Technologie gebaut als mit Koaxialkabeln

Vorteile

  • Durch besondere Schirmung (abschirmender Kupfermantel) ist Koaxialkabel gegenüber der gängigen Kupferdoppelader leistungsfähiger
  • Deutlich weniger störanfällige Signalübertragung über wesentlich weitere Entfernungen ohne Einbußen bei der Geschwindigkeit im Vergleich zu xDSL-Technologien
  • Erhöhung der Übertragungsgeschwindigkeit bis in den Bereich von Gbit/s ist technisch möglich
  • Vorhandene Infrastruktur (TV-Kabelnetz) wird für Breitbandversorgung genutzt, daher vergleichsweise geringe Investitionen notwendig

Nachteile

  • Nicht alle Regionen sind erschlossen, nicht alle Gebäude in erschlossenen Regionen verfügen über einen Hausanschluss
  • Der Ausbau des Netzes bringt Verlegekosten, die dem FTTB- Ausbau entsprechen
  • Realisierte Upstream-Kapazität im Vergleich zum Downstream relativ gering


LTE (Long-Term-Evolution)

8 sec - Download von 100MB bei maximal 100MBit/s*

Breitband via LTE

Mit dem modernen Mobilfunkstandard der vierten Generation - LTE - sind zurzeit Datenraten von 100 Mbit/s (zukünftig bis zu 300 Mbit/s) im Downstream und ca. 80 MBit/s im Upstream möglich. Wie bei allen Mobilfunklösungen wird eine Bandbreite allen Nutzern in einer Zelle zur Verfügung stehen. Sind viele Nutzer gleichzeitig aktiv, reduziert sich die Leistung für alle Nutzer („Shared Medium“). Bei steigender Übertragungsgeschwindigkeit werden die von einer Basisstation versorgbaren Zellen kleiner und es müssen zusätzliche Funkzellen aufgebaut werden. Zur Zu- und Abführung der steigenden Datenvolumina werden die Basisstationen in zunehmendem Maße mit Glasfasertrassen angebunden.


Merkmale

•Ortsunabhängiger drahtloser Breitband-Internetzugang

•Setzt auf den aktuell vorherrschenden Infrastrukturen der UMTS-Technologie auf

•Datenübertragung über bestehende Mobilfunk-Basisstationen, die aufgerüstet werden

Vorteile

  • Flexibel und kostengünstig im Aufbau
  • Mit einer Infrastrukturmaßnahme können große Bereiche erschlossen werden
  • Versorgung weiter Gebiete im ländlichen Raum ist bedingt möglich

Nachteile

  • „Shared Medium“: Vorhandene Bandbreiten (je nach Standard) werden auf eine ggf. große Anzahl von Teilnehmern verteilt.
  • Basisstationen müssen verstärkt mit Glasfaser angebunden werden, um Datenvolumen zu- und abzuführen.
  • Anders als bei leitungsgebundenen Technologien begrenzt die Aufteilung der per Lizenz zugeordneten Mobilfunkfrequenzen das zur Verfügung stehende Übertragungsspektrum je Zelle.
  • Aus diesem Grund enthalten Produkte für Endkunden oft begrenzte Transfervolumen.
  • Die Volumengrenze kann relativ schnell erreicht sein. Danach nur noch geringe Datenrate verfügbar oder Zubuchung von Volumen gegen Aufpreis.


Satellit

40 sec - Download von 100MB bei maximal 20MBit/s*

Breitband via Satellit

Diese Zugangstechnologie stellt standortunabhängig einen Breitband-Zugang über einen geostationären Satelliten bereit. Mit der heute üblichen Zwei-Wege-Technik erfolgen sowohl der Empfang (Downstream) wie auch der Versand (Upstream) via Satellit. Mit einem Kanal können 22 Mbit/s im Downstream erreicht werden, durch eine Skalierung der Kanäle sind höhere Geschwindigkeiten möglich. Die Witterungsabhängigkeit kann durch Störsignalunterdrückung weitgehend ausgeblendet werden. Aufgrund der Entfernung zum Satellit und zurück ergeben sich Laufzeiten (Latenzen), die deutlich länger als bei terrestrischen Technologien sind. Neben dem Einsatz des Teilnehmerzugangs in Gebieten mit schlechter leitungsgebundener Versorgung werden die Satellitenstrecken von Gewerbebetrieben als unabhängige und redundante Anbindung zur Sicherstellung der Verbindung bei Störungen eingesetzt.


Merkmale

•Datenübertragung über Parabolantennen und Satellit

•Voraussetzung zum Einsatz der Technik: Quasioptische Sicht zwischen Parabolantenne und Satellit

Vorteile

  • Verbindungen mit 22 Mbit/s im Downstream auch in entlegensten Regionen (u.a. Einsiedlerhöfe) möglich, da lediglich eine Sende/Empfangseinheit mit Satellitenschüssel beim Kunden benötigt wird (vorausgesetzt keine Beeinträchtigung durch Gebäude etc.)
  • Keine regionalen Infrastrukturmaßnahmen erforderlich
  • Inzwischen durch Kaskadierung vergleichsweise hohe Bandbreiten über Satellitenverbindungen realisierbar.

Nachteile

  • „Shared Medium“ - Geringe Bandbreiten werden auf eine ggf. größere Anzahl von Teilnehmern verteilt
  • Hohe Latenzzeiten von bis zu 700 ms führen zu Nutzungseinschränkungen bei zeitkritischen Diensten oder speziellen Anwendungen
  • Technische Realisierung beim Nutzer erfordert die Installation einer Satellitenantenne im Außenbereich
  • Vergleichsweise hohe Kosten für den Teilnehmer insbesondere bei höherem Datenvolumen